Rafik Schami und Marie Fadel
insel taschenbuch Verlag, 2016
Der syrisch-deutsche Autor und leidenschaftliche Freizeit-Koch Rafik Schami spielte schon eine Weile mit der Idee ein Buch über die Küche seiner alten Heimat zu schreiben, als er seiner Schwester, die noch immer in Damaskus lebt, davon erzählte. Sie verstand ihn, in der damaszenischen Küche widerspiegelt sich die Kultur und die Seele ihrer beider Herkunft. Doch die Zeit fehlte ihm und eine Reise in das Land, aus dem er als junger Mann geflohen war, wäre nicht ohne Schwierigkeiten abgelaufen.
Im Gespräch der Geschwister jedoch wird aus der Idee ein Projekt und so schlussendlich ein Buch. Über Telefonate führen Erzählungen von Marie ihren Bruder und die Leserinnen und Leser zugleich durch das christliche Viertel von Damaskus, in dem die beiden aufgewachsen sind. Marie erzählt von den Märkten, den Besuchen bei alten Bekannten, Verwandten und Freunden von denen sie sich mit typischen, damaszenischen Speisen bekochen lässt. Die Rezepte sammelt sie, um sie alle ihrem Bruder zu schicken. Zuhause in Deutschland kocht Rafik Schami die Gerichte nach und schreibt die Geschichten seiner Schwester auf. So entsteht ein Buch, das uns die Kultur und das Lebensgefühl von Rafik Schamis und Marie Fadels Damaskus anhand den Erinnerungen der Geschwister und des Essens, des Kochens, der Begegnungen mit den Menschen verschiedenster Hintergründe näherbringt.
Der Text wurde 2001 beim Sanssouci Verlag veröffentlicht und erschien dieses Jahr zum ersten Mal als Taschenbuch. Da der Text ohne Zusatz übernommen wurde, findet sich leider kein Bezug auf die heutige Situation im Land und doch ist es ein sehr interessantes Buch über die damaszenische Kultur.