Warenhäuser prägen nicht nur architektonisch die Moderne, sie sind darüber hinaus zentrales Symbol der Modernisierung. Was früher der Dorfplatz oder höchstens der Markt in der nächstgelegenen Stadt war, ist heute das Warenhaus; Treffpunkt, Umschlagplatz, Vergnügungsmeile. Ab dem 19. Jahrhundert revolutioniert das Aufkommen von Warenhäusern nicht nur den Einzelhandel, es verändert auch auf grundlegende Weise die Lebensgewohnheiten der Menschen.
Da diese Phänomene eng verknüpft sind mit dem Aufkommen der Konsumgesellschaft, erlangt die Beschäftigung mit deren Auswirkungen stets eine gesellschaftsanalytische Dimension. Es existieren folglich eine Vielzahl historischer, soziologischer und philosophischer Studien über und um das Warenhaus; von sehr kritischen bis hin zu affirmativen. Warenhäuser sind der Ort an dem sich die ganze Heterogenität, Komplexität und Ambivalenz moderner Gesellschaften zeigt.
Nicht zuletzt haben sich diese Entwicklungen in der Literatur niedergeschlagen. Autoren wie Zola, Nabokov, Fallada, Genazino, u.a. spürten dem Warenhaus und den Effekten, welche diese auf das Leben der Menschen haben, nach.