Buchvernissage: Dissertationen Simona Isler, Céline Angehrn

Simona Isler und Dr. Des. Céline Angehrn stellen bei uns im Labyrinth ihre Dissertationen vor.
Moderation: Dr. Lina Gafner

Nähere Angaben zu den Dissertationen:

 Simona Isler: Politiken der Arbeit. Perspektiven der Frauenbewegung um 1900, Schwabe Verlag 2019
Was ist Arbeit? Welche Formen gibt es? Und was bedeutet welche Arbeit für Frauen? Diesen Fragen geht das vorliegende Buch nach, indem es Frauen zu Wort kommen lässt, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts politisch engagierten. Sie erzählen über kaum erforschte Formen von Arbeit und erinnern an vergessene Möglichkeiten feministischer Politiken. Diese Frauen und ihre Organisationen waren sich keineswegs immer einig, sie debattierten intensiv über Themen wie Bildung, Beruf, hauswirtschaftliche Arbeit, Fabrikarbeit, Heimarbeit und Dienst. In einem stimmten sie allerdings überein: Nicht weniger als das Wohlergehen der Menschheit und der Welt hängt von den Frauen, von ihrer Arbeit und ihrer feministischen Urteilskraft ab. Die Autorin nimmt diese Perspektive ernst und gewinnt daraus neue Einsichten in die Geschichte der Arbeit und der Frauenbewegung, aber auch Impulse für aktuelle feministische Debatten.

 

Céline Angehrn: Arbeit am Beruf. Feministische Interventionen im 20. Jahrhundert, Schwabe Verlag 2019
Seit dem frühen 20.Jahrhundert setzten sich Feministinnen für die Berufsberatung von Mädchen und Frauen ein. Sie riefen entsprechende Beratungsstellen ins Leben, verfassten Ratgeber und unterstützten junge Frauen bei ihrer Berufswahl. Viele Berufsberaterinnen waren politisch aktiv. Das Buch von Céline Angehrn zeigt, dass die im 20.Jahrhundert entstandene Berufsberatung im Wesentlichen ein Produkt feministischen Engagements ist und dass das feministische Denken und Handeln sich – neben anderen Themen wie dem Stimm- und Wahlrecht – immer auch um Fragen der Arbeit und des Berufs drehte. So vielfältig wie sich die feministische Bewegung gestaltete, so verschieden waren die Ziele, die die Feministinnen im Verlauf des Jahrhunderts in der Berufsfrage verfolgten: Teils ging es ihnen um die Partizipation von Frauen an der Berufsgesellschaft, teils forderten sie nach sozialer Schicht di erenzierte Frauenberufe, teils arbeiteten sie auf die Gleichstellung der Geschlechter hin. Arbeit am Beruf öffnet den Blick für die Vielgestaltigkeit vergangener Feminismen und regt dazu an, diese für die Gegenwart fruchtbar zu machen.

Eintritt: frei
Im Anschluss: Apéro