Büchertisch im Humbooks: Sascha Rijkeboer

Mir wächst ein Schnauz – Transtrender Chroniken

Sascha war immer «anders» in Selzach, in diesem kleinen Dorf neben Solothurn, wo die katholische Kirche in der Mitte des Dorfes stand und die ländliche Mittelschicht die heteronormative Familienidylle in Einfamilienhäusern zelebrierte. Dieses «Anderssein» war eine Herausforderung und erst in der Postadoleszenz durfte Sascha Räume erleben, in denen sich alle «Andersartigen» trafen und eine neue Familie fanden. Sascha hat schon immer gerne gesprochen und geschrieben; in der Bezirksschule Selzach sagte die Deutschlehrerin zu Sascha «so darfst Du keine Aufsätze schreiben, das kannst Du machen, wenn du Schriftstellerin bist ». Sascha ist keine Schriftstellerin geworden, sondern ein*e Schriftsteller*in. Schreibend verleiht they den inneren Zerwürfnissen, aber auch der Euphorie einer «Queer-Joy» eine Stimme. Sascha engagiert sich seit 2016 öffentlich für die Rechte und Sichtbarkeit von trans Menschen; they wurde von einem Basler Filmemacher im preisgekrönten Dokumentarfilm «Being Sascha», von Luzia Tschirky im 10 vor 10 und von vielen weiteren Personen portraitiert. U.a. für die REPUBLIK, Bajour und das Missy Magazine schrieb Sascha Aufklärungskolumnen zum Thema «trans(gender)». Literarisch wurde Sascha z.B. im Basler Lyrikprojekt «Literaturautomat» gedruckt, hat einen Essay für die Anthologie «Oh Boy» des Kanon Verlags geschrieben oder im einzigen queeren Literaturmagazin der DOCH-Staaten «Glitter» publiziert. Sascha lebt und engagiert sich seit 2019 in der Stadt Basel.

Bei HUMBOOKS liest Sascha das Spokenword-Programm «Mir wächst ein Schnauz – Transtrender Chroniken». Sascha performt Texte, die sich mit trans und non-binärer Identifizierung, Transmaskulinität und den Zwängen einer heteronormativen Gesellschaft auseinandersetzen. Es werden reflektiert: Die eigenen Privilegien, die Komplexität einer pluralistischen Gesellschaft mit einer Million Subjektangeboten, aber auch einigen Reglementierungen dazu. Vor allem darf jedoch beherzt gelacht werden, übers Anderssein und -nichtsein und über die «Normalen».

Die Buchhandlung Labyrinth freut sich, mit einem Büchertisch vor Ort zu sein.

Türöffnung: 19.00
Lesung: 20.00
Eintritt: 15.- / 12.-

Mehr Infos und Tickets gibt es hier.

Der Kurzdokumentarfilm «Being Sascha» gibt es online und er ist unbedingt sehenswert: «Sascha’s name wasn’t always Sascha. But now it is. Sascha doesn’t identify as a man or as a woman, but as trans non-binary. A story about what it means to live in a society that wasn’t expecting you. A glimpse into a life that allows us to question our own categories. And a film about what it means to be oneself.»

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