Eren Karakuş: SÛR – eine szenisch-musikalische Installation

Mit Eren Karakuş und Anina Jendreyko
In kurdischer, türkischer und deutscher Sprache

Eren Karakuş hat die Zeit der Isolation und der Zerstörung seiner Heimatstadt Diyarbakir/Amed durch Fotografien dokumentiert und Gespräche mit Menschen vor Ort gesammelt – Gespräche, geprägt von der Sehnsucht nach Alltag und Normalität.

Im Winter 2015/2016 wurde über die Stadt Amed/Diyarbakir vom türkischen Staat eine Ausgangssperre verhängt. Das Stadtzentrum wurde vom türkischen Militär besetzt, von der Aussenwelt abgeschnitten und im Laufe der Monate zum Grossteil zerstört. Zahlreiche Menschen wurden verhaftet und viele in die Flucht getrieben.

Immer wieder verschwinden Menschen auf mysteriöse Weise. In diesem Jahr sind über 150 Personen aus Kultur, Theater und Film spurlos verschwunden. Angesichts des Umgangs der Erdogan-Regierung mit Oppositionellen oder denjenigen, die dafür gehalten werden, drängt sich der Verdacht auf, der Staat sei dafür verantwortlich.

Eren Karakuş arbeitete ab 2005 in der Türkei als Schauspieler am Stadttheater. Von 2008 bis 2012 studierte er an der renommierten Kunsthochschule von Muğla; von 2017 bis 2021 absolvierte er das Master-Studium Transdisziplinarität an der ZHdK. Eren Karakus ist seit 2012 als freischaffender Bildhauer, Maler, Zeichner, Schauspieler, Bühnenbildner, Filmer und Fotograf international tätig.

Der Bildband «SÛR» erschien im April 2023 bei der Edition Valnød. Der 2021 von Thomas Dillier gegründete Verlag bietet Kunstschaffenden aus diversen Sparten eine Plattform für Inhalte aus der bildenden Kunst, der Literatur, der Musik, dem Film, der Fotografie und der Architektur.

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