Jachen Andry: Poesie und Mehrsprachigkeit

2022 erschien im Verlag editionmevinapuorger der Gedichtband be cun rispli. Für diesen Erstling erhielt jachen andry einen der Schweizer Literaturpreise 2023.

Nun dürfen wir uns auf ausgewählte Gedichte in einem viersprachigen Band freuen, in dem Originaltext und Übersetzungen synoptisch nebeneinander gestellt sind. Dies ermöglicht Lektüren aller Art: einstimmige oder vergleichende, mehrstimmige. Für die Übersetzung ins Italienische zeichnet Marisa Keller-Ottaviano, für jene ins Französische Aline Delacrétaz. Die deutsche Fassung stammt vom Autoren selbst. Mittels QR-Codes sind die rätoromanischen Gedichte als vom Autor gesprochener Hörtext verfügbar.

Bereits der Titel des Bandes be cun rispli (dt. mit bleistift nur) deutet auf ein Credo des Autors hin: Es ist das Fragile und Vergängliche, das sich im Geschriebenen eingewoben zeigt. Die Gedichte sprechen von Gefühlen und Augenblicken, die aus verschiedener Perspektive reflektiert werden. Sie sprechen von Erinnerungen an wirklich Erlebtes, von neu erweckten Erinnerungen, umgestalteten oder imaginierten Erinnerungen – imaginiertes Erinnern als Reflexion über Fiktionalisierung.

Den ab Herbst 2023 vorliegenden viersprachigen Band versteht die editionmevinapuorger als leises, aber entschiedenes Statement zugunsten der Vielfalt der viersprachigen Schweiz. In diesem Sinne sind alle herzlich eingeladen zu Lesung und Gespräch mit dem Autoren jachen andry und der Verlegerin Mevina Puorger.

jachen andry (*1957) besuchte die Dorfschule in Ramosch im Engadin und anschliessend das Gymnasium an der Kantonsschule Chur. An der Universität Zürich studierte er Romanistik (Italienisch, Spanisch und Rätoromanisch). Er ist als freischaffender Verlagsmitarbeiter tätig und lebt mit seinem Ehemann in Scuol und Barcelona.

Lesung und Gespräch: jachen andry
Moderation: Mevina Puorger
Gastgeber: Verein Buch.Kultur

 

 

 

 

 

© Fotografie: Kees Idenburg