Die Farben sind glühend, wenn der junge Reporter Rufus und die Journalistenlegende Zaq in einem alten Fischerkahn durch die apokalyptisch anmutende, labyrinthische Gegend rudern. Kaputte Pipelines winden sich schlangengleich durch die schlammige Landschaft, üble Gerüche sind allgegenwärtig. Die Handlung spielt im Nigerdelta, in dem die Erdölindustrie jegliche Lebensgrundlage zerstört hat. Die Menschen, die hier noch wohnen, kämpfen als kleine Fischer*innen ums Überleben.
Rufus und Zaq sind auf der Suche nach der entführten Gattin eines hochrangigen Tiers der Erdölindustrie. Mit dem Lösegeld in der Tasche und einer guten Story im Blickfeld geraten sie in eine unübersichtliche
Konstellation: Rebellengruppen, brutale Regierungssoldat*innen und dazwischen die verzweifelten Dorfbewohnenden.
Helon Habilas Roman «Öl auf Wasser» entführt die Leser*innen in eine der grössten Umweltkatastrophen des Planeten und verweist auf die weltumspannende Zerstörung von Lebensräumen durch multinationale Konzerne. Übersetzung aus dem Englischen: Thomas Brückner.
Helon Habila: Öl auf Wasser, Unionsverlag 2022.
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