Célio lebt in Kinshasa und arbeitet hart, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Freunde nennen ihn Célio Mathématik, denn dieser Disziplin gilt seine ganze Liebe. Vor dem schwierigen Alltag flüchtet er in die Welt der Theoreme und Axiome und denkt sich eine eigene Formelwelt aus, mit der er die komplexe Situation im Kongo zu erklären versucht. Célios Bemühungen, das gesellschaftliche Ungleichgewicht in eine Balance und die institutionalisierte Wirrnis in eine geregelte Bahn zu lenken, haftet natürlich etwas Komisches an. Dies schlägt sich im Stil des Autoren nieder, der den Rhythmus des Alltags auf den Strassen Kinshasas bildreich und voller Melodie schildert.
In Koli Jean Bofane greift in seinem Schreiben gesellschaftliche und politische Themen auf. Eine Literatur nach der Diktatur müsse wie ein Schrei sein. Nur durch die Übertreibung werde man gehört, so der Autor. «Sinusbögen überm Kongo» ist in der deutschen Übersetzung vergriffen. Da ein Buchtipp ohne Buch nur begrenzt Sinn macht, liegt im Labyrinth ein gebrauchtes Exemplar zum Verkauf bereit. In unserem Schaufenster stehen ab heute weitere Bücher kongolesischer Schriftsteller*innen. Viele der Texte haben gemeinsam, dass sie «schreien, um gehört zu werden». Unsere Empfehlung ist es, sie wahrzunehmen. Es lohnt sich!
In Koli Jean Bofane: Sinosbögen überm Kongo, Horlemann 2013.
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