Raphael Thelen: Wut

Raphael Thelen: Wut, Arche Verlag 2023.

Berlin im Hochsommer. Vallie, Sara und Wassim demonstrieren in den glühenden Strassen, die Stimmung ist erhitzt, explosiv, wütend.  Die Anliegen der Klimagerechtigkeitsbewegung werden zwar immer sichtbarer, und doch ändert sich nicht viel, der Planet bewegt sich beinahe ungebremst auf die Apokalypse zu. Sara, Vallie und Wassim fühlen sich oft ausgebrannt und sehen sich auch mal mit der Frage nach dem Sinn des eigenen Aktivismus konfrontiert.

Doch an dem von Raphael Thelen in einen Roman gegossenen Tag kommt es anders. Einer Gruppe von Klimaaktivist*innen gelingt es, die Zentrale der «Deutschen Energie» zu besetzen und deren Konzernchefin vorübergehend als Geisel zu nehmen. Gleichzeitig rennt ein weiterer Protestzug, verfolgt von der Polizei, durch die Strassen und besetzt eine Pipeline-Baustelle.

Können Wut und Verzweiflung in grundlegende Veränderungen münden? Raphael Thelen spürt dieser Frage nach: Eine literarische Reflexion zur gegenwärtigen Situation des Klimaaktivismus.

Raphael Thelen war lange Jahre Journalist, er schrieb für die taz, den Spiegel und die ZEIT Online und rieb sich dabei immer mehr an der weitverbreiteten Forderung, Journalismus müsse neutral sein. Wäre es nicht die Aufgabe von Journalist*innen, sich klar zu positionieren? Zugunsten der Demokratie?

Raphael Thelen ist jetzt Aktivist, schreiben tut er weiterhin: Newsletter, Kolumnen und Bücher. „WUT“ ist sein Debütroman und „kein Anleitungsbuch für ‚gepflegte Konversation‘, sondern ein Ausdruck des Empfindens einer Generation, die tatsächlich wütend ist und es nicht mehr hinnehmen möchte, dass unsere Zukunft und ein stückweit auch schon unsere Gegenwart zerstört wird.“

Das Zitat stammt aus einem Interview mit RBB Kultur vom 24.07.23

Raphael Thelen: Wut, Arche Verlag 2023.

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