Ein Gespräch über Thomas Pynchon

Der Germanist Prof. Dr. Wolfram Malte Fues und der Amerikanist Prof. Dr. Hartwig Isernhagen sprechen über Thomas Pynchon

Was vermag Literatur? Literatur vermag die sozialen und historischen Bedingungen, aus denen sie sich entwickelt, als ihre Bedingung und zugleich als ihr Material aufzufassen. Sie vermag das Reich der Zeichen, in dem sie lebt und aus dem sie stammt, nicht nur zu reproduzieren, sondern zugleich zu reorganisieren und zu restrukturieren, zu hintergehen und zu überbieten, so dass ihre Gesellschaft sich in ihr wiedererkennt, wie sie sich (noch) nicht kennt. Genügt die gesamte literarische Produktion einer Epoche diesem Anspruch? Nein. Immer nur ein kleiner Teil. Das ist heute nicht anders. Der Germanist sieht im erzählenden Werk Thomas Pynchons jenen Anspruch für die Gegenwart weitgehend erfüllt. Der Amerikanist hat  im Einzelnen Bedenken und Vorbehalte. Er möchte Pynchon kontextualisieren und jene Wertsetzung immer wieder in die Frage ummünzen, was sie für Leserin und Leser sowie ihren Umgang mit dem Text bedeutet. So «normalisiert» er ihn in gewisser Weise. Also: Ausnahme-Erscheinung oder bloss auffällig? Das soll im Gespräch an Pynchons bekanntestem Roman «Gravity`s Rainbow» (1973, zu Deutsch: «Die Enden der Parabel») erörtert werden.

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Im Anschluss: Apéro

Eintritt – Offene Preiskategorien: 7.- | 15.- | 20.-