Versteckte Täter*innen – Angriff auf Familien

Mal wieder «Widerspruch»! Die Zeitschrift veröffentlichte in ihrer 79. Ausgabe mit dem Titel «Erinnern für Gegenwart und Zukunft» einen Artikel von Paola de Martin. Dieser handelt davon, wie den sogenannten «Gastarbeiter*innen» von 1934 bis 2002 der Familiennachzug faktisch verweigert wurde. Als Folge davon wuchsen viele Kinder illegalisiert im Versteckten oder getrennt von ihren Eltern auf. Paola de Martin fordert die Schweiz auf, zu diesem unschönen Kapitel ihrer Geschichte Stellung zu beziehen und die damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen aufzuarbeiten. Ihre Forschung und ihr Engagement entspringen ein Stück weit der eigenen Biographie. 2018 schreibt sie in einem offenen Brief: «Diese Geschichte prägt meine Erinnerung, mein Fühlen und Denken und trotzdem habe ich lange eine ehrliche Sprache dafür suchen müssen, weil die öffentliche und politische Schweiz sich bis heute nicht um eine ehrliche Sprache bemüht. Ich nenne diese Geschichte deshalb die Geschichte unserer brennenden Unschärfe.»

Im Gespräch mit zwei Vertreter*innen der Sans-Papier-Kollektive Basel sowie mit Katharina Boerlin, Co-Leiterin der Anlaufstelle für Sans-Papiers spricht Paola de Martin über das Thema. Es geht um die Fragen, wie die offiziell-bürokratische Schweiz ihr Handeln legitimiert; welche Strukturen und welche Täter*innen verantwortlich sind und wie die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden können. Durch den Abend führt Julia Klebs.

Eintritt frei, Kollekte