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Tractatus Shortlist 2025

Das Philosophicum Lech ist ein internationales Zentrum für philosophische, kulturelle- und sozialwissenschaftliche Reflexion, Diskussion und Begegnung.

Der Verein Philosopicum Lech hat die Shortlist für den diesjährigen «Tractatus – Preis für philosophische Essayistik» bekanntgegeben. Nominiert sind:

  • «Geister der Gegenwart. Die letzten Jahre der Philosophie und der Beginn einer neuen Aufklärung 1948–1984» von Wolfram Ellenberger, Klett Cotta
  • «Klasse. Die Entstehung von Oben und Unten» von Hanno Sauer, Piper
  • «Takt. Über Nähe und Distanz im menschlichen Umgang» von Martin Scherer, Zu Klampen
  • «Club der Dilettanten. Warum niemand Bücher wirklich versteht, aber trotzdem jeder beim Lesen lernt. Eine Einladung zur Ehrlichkeit» von Bettina Stangneth, Rowohlt
  • «Gefühle der Zukunft. Wie wir mit emotionaler KI unser Leben verändern» von Eva Weber-Guskar, Ullstein
  • «Digitale Diagnosen. Psychische Gesundheit als Social-Media-Trend» von Laura Wiesböck, Zsolnay

Das 28. Philosophicum Lech vom 23. bis 28. September 2025 trägt das Thema:

Abenteuer. Lob der Unverfügbarkeit

Der moderne Mensch ist der abgesicherte Mensch: Er wagt sich vor – doch immer nur so weit, wie ihn Präventionsmaßnahmen und Frühwarnsysteme vordringen lassen, auf dass jede Gefährdung auf ein minimales Restrisiko eingedampft werde. Das Unberechenbare, das Überraschende, das Zufällige und das Unverfügbare haben in dieser verwalteten und durchgeplanten Welt keinen Platz mehr. Sicherheit gilt als zentraler Wert. Diese Vollkaskomentalität geht allerdings nicht selten mit einem Verlust an Freiheit einher: Kein Spielplatz ohne Helm- und Gurtenpflicht, der Körper wird diätetisch gezüchtigt, das Scheitern nur mit goldenem Fallschirm gewagt. Wenn, dann finden waghalsige Manöver nur noch im Kino statt. Dabei wird ausgeblendet, dass der Mensch sich und seine Umgebung letztlich nie in dem Maß in den Griff bekommt und kontrollieren kann, wie er sich das einbildet. Und das ist womöglich auch gut so. Denn würde ein Leben nicht sehr schnell langweilig, wenn alles berechnet und kontrolliert werden könnte? «Wer nicht wagt, der nicht gewinnt», sagt der Volksmund. Und tatsächlich kommt der Mensch vielleicht nie so sehr zu sich, als wenn er sich planlos aussetzt und ohne Rücksicht auf Verluste lebt, liebt und denkt. In der Konfrontation mit dem gänzlich Unbekannten offenbaren sich das wahre Selbst und die Möglichkeit, über die eigenen Grenzen hinauszuwachsen. Doch vermögen wir es heute noch: Das Leben mit offenem Visier, das wirklich große Abenteuer?

Über diese und ähnliche Fragen werden beim 28. Philosophicum Lech Vortragende aus Philosophie, Sozial- und Kulturwissenschaften und benachbarten Disziplinen referieren und mit dem Publikum diskutieren.

(Seit 2024 wirkt neu auch Barbara Bleisch mit in der Intendanz)

Wir haben die Liste ergänzt durch weitere philosophische Neuerscheinungen 2024/25.

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