Die Veranstaltungsreihe «gegen das Vergessen» widmet ihren nächsten Abend dem proletarischen Poeten Rainer Brambach (1917-1983), der fast sein ganzes Leben in Basel verbrachte.
Aufgewachsen in beengten Verhältnissen im St. Johann, faszinierte Rainer Brambach sich bereits in frühen Jahren fürs Lesen und verschlang zeitweise alles, was ihm an Literatur in die Hände geriet. Nach einer widerstrebend absolvierten Lehre als Flachmaler arbeitete er mal als Möbelpacker, Torfstecher oder Werbetexter, bevor er 1939 nach Deutschland ausgewiesen wurde. Nach einer abenteuerlichen Rückkehr als Wehrmachtsdesserteur war Rainer Brambach ab 1943 als Gartenbauarbeiter damit beschäftigt, Granitplatten zu verlegen, Fundamente auszuheben, Basel zu begrünen und sich dazwischen im hohen Gras am Ufer der Wiese auszuruhen. Dem sinnlichen, direkten Bezug zur Natur entsprang zu einem grossen Teil seine Lyrik. Doch Rainer Brambach war auch gesellig und liebte den Humor, ein «Dandy in Gummistiefeln», so Peter von Matt.
Rainer Brambach publizierte seine Gedichte zuerst in Kleinstauflage im Privatdruck und später bei Diogenes. 100 Jahre nach seiner Geburt erschien beim Diogenes Verlag auch die von Isabel Kollreuter und Franziska Schürch geschriebene Biographie «Rainer Brambach – Ich wiege 80 Kilo, und das Leben ist mächtig».
Vortrag: Markus Manfred Jung (Lyriker/Schriftsteller)
Gäste: Ulea Schaub (Witwe von R. Brambach) und Martin Zingg (Autor/Literaturvermittler)
Texte: Raphael Bachmann (Schauspieler/Regisseur/Sprecher)
Musik: Oliver Fabro (Gitarre/Gesang)
Die Buchhandlung Labyrinth ist mit einem Büchertisch vor Ort.
Die Veranstaltung startet mit Apéro ab 18 Uhr. Die Lesung beginnt um 19 Uhr. Eintritt frei, Kollekte. Da die Platzzahl beschränkt ist, wird um eine Anmeldung gebeten: info@heuberg24.ch
