LOKAL LESEN

Geschichten werden geschrieben um gelesen zu werden, aber auch um gehört zu werden! Die Lesereihe Lokal Lesen stellt Autor*innen ins Zentrum, die in Basel aufwuchsen oder -wachsen, leben und schreiben. Hier präsentieren wir eine Tranche der diversen literarischen Talente von gleich um die Ecke.

Daniela Dill war jahrelang auf den Poetry-Slam-Bühnen zu Hause. Mit «Durzueständ» werden ihre Texte mit einem Buch gewürdigt. Ob Hochdeutsch oder Mundart, ob Prosa oder Reim – Daniela Dills Texte haben eine Direktheit, die die Lesenden zu Vertrauten macht.

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Ein wahnwitziges Romandebüt von der neuen Stimme des scharfsinnigen Humors! Achilles hat ein besonderes Talent: Alles, was er wirft, trifft stets sein Ziel – doch nicht ohne vorher irgendwo abzuprallen. Deswegen ist Achilles weder Messerwerfer noch Fußballer geworden, sondern Pizzabäcker.

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Drei Geschichten im Schnittpunkt zwischen Macht, Verstandskontrolle und Unmoral, die alle direkt auf die Graue Masse in deinem Kopf zielen. Die ersten beiden Teile der Nordwestschweizer Trilogie in einem Band! Olivier Mantel lebt und arbeitet in Basel. Er hat zwischen 2005 und 2017 einen Thriller sowie mehrere Drehbücher verfasst, hat sich dann aber mit der Phantastischen Belletristik gewissermassen wieder auf seine Wurzeln besonnen. Besonders interessiert ist er an Geschichten mit Mystery-Einschlag, die bevorzugt in einem dystopischen oder historischen Rahmen daherkommen. Eben History-Mystery …

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Paris in den 1920er-Jahren: In der »Closerie des Lilas« treffen sich Künstler und Schriftsteller, um zu trinken und sich über ihre Arbeit auszutauschen. Darunter Ernest Hemingway und F. Scott Fitzgerald.
100 Jahre später gründet der angehende Schriftsteller Damian eine virtuelle Closerie. Dort trifft er auf Natascha und Johannes. Sie sprechen über Selbstzweifel und ihre Fortschritte bei der kreativen Arbeit, und auch ihr Privatleben landet unweigerlich auf dem Bildschirm. Eines Tages bietet sich die Möglichkeit zu einem echten Treffen – aber lässt sich eine solche Dreiecksbeziehung in die reale Welt übertragen?
Eine Geschichte über Online- und Offline-Freundschaft, die Bedeutung der eigenen Vergangenheit und das Leben als Kreative in der heutigen Zeit.

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Buchempfehlung: Zeitsprünge – Basler Geschichte in Kürze

Das Historische Museum Basel feierte im letzten Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wurde die gleichnamige Ausstellung mit vielen eindrücklichen Exponaten eröffnet.

Aber das Buch ist nicht nur Begleiter dieser Ausstellung, sondern ein ganz besonderes Werk für Alle an Basels Geschichte Interessierten.

Das Besondere ist die Art der Präsentation. In beeindruckenden Bildern auf jeder Seite und angenehm kurz gehaltenen Beschreibungen wird die Geschichte unserer Stadt in Schlaglichtern, im Überblick von frühen menschlichen Spuren bis in die heutige Zeit, dargestellt.

„Zeitsprünge“ ist kein Geschichtsbuch im herkömmlichen Sinne, es verfolgt keine chronologische Abfolge. Der Schwerpunkt liegt, nach kurzen Rückblicken auf die ferne Vergangenheit, eher auf der jüngeren Zeit, der politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, und städtebaulichen Entwicklung unserer Stadt während der letzten zwei Jahrhunderte. Kurz gefasst, spannend und aufschlussreich!

Esther Stich, Hofstetten, 02.10.2020

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Kind der Aare

Hansjörg  Schneider: Kind der Aare.
Diogenes 2018.

Was liegt zwischen Basel und Zürich? Genau, der Aargau. Dort ist der Schweizer Autor Hansjörg Schneider aufgewachsen. In seiner Autobiographie «Kind der Aare» taucht Schneider in seine Vergangenheit ein und wir dürfen «zuhören». Denn der Text liest sich stellenweise wie ein Transkript einer mündlichen Erzählung. Und wie es bei Mündlichkeit gang und gäbe ist, so schiebt auch Schneider in seine Lebensgeschichte allerhand ein. Das erinnert dann stark an einen Erzählenden, dem sich bei bestimmten Themen Assoziationen aufdrängen, die er sich im Moment des Aufkommens auch gleich von der Seele sprechen muss. Manchmal wirkt diese Vorgehensweise etwas hektisch, da sie den Erzählfluss bricht. Dennoch gelingt es Schneider beispielsweise gut, seine Kindheit sphärisch wiederzugeben und uns an einer Schweiz während des Zweiten Weltkriegs und vor allem nach 1945 teilhaben zu lassen. Da ist beispielsweise vom Leben in Zofingen die Rede, von seinem Elternhaus oder von den unterschiedlich guten Lehrern an der Kantonsschule in Aarau. Ebenso durchstreift man seine Studentenzeit in Basel und kann das Werden des Schriftstellers (u.a. an den vielen Hinweisen, welche Texte er in seinem Leben alle gelesen hat; sicherlich keine vollständige Liste) verfolgen. Besonders lesenswert sind Schneiders Ausführungen über seine Erfahrung als Stückeschreiber: wie er die Stadttheater erlebte, welchen Skandal Sennentuntschi auslöste oder wie es zu den sogenannten Landschaftstheatern kam.

An manchen Stellen beklagt sich Schneider über diverse Ungerechtigkeiten, die er in seinem Leben von unterschiedlicher Seite erfahren hat. Diese wenigen und durchaus kurz gehaltenen Beschwerden wirken, auch wenn sie nachvollziehbar sind, in ihrer Art etwas kleinlich und hinterlassen den Eindruck, dass der Autor diese Stiche noch nicht überwunden zu haben scheint. Für Schneider ist es offensichtlich wichtig, diese Begebenheiten aus seiner Sicht richtig- oder zumindest darzustellen. Zugleich lässt sich aber auch fragen, wo, wenn nicht in einer Autobiographie, könnte man sowas loswerden?

Für Aargauer/innen und solche, die es erst gerade wurden oder bald sein werden oder vielleicht irgendwann mal sein möchten, ist die Lektüre insbesondere des ersten Teils ein Herantasten der anderen Art. Eine literarische, eine sehr persönliche Annäherung an Argovia. Allen anderen ist das Buch insofern empfohlen, als dass sie ein Interesse am Autor selbst oder an einer schweizerischen Vergangenheit haben oder mehr über das angebliche Nichts inter Basilea Turicumque wissen wollen.